Neue Bank-Verbindungen
Dies war am 17. Oktober und betraf bereits sämtliche September-Abo-Rechnungen als registrierte Fernmelde-Dienst-Anbieterin. Die neue Besitzerin der Credit Suisse, die UBS AG, stand als Rücksender für Zahlungen ausgehend von unserer Kunden. Als wir telefonisch die Credit Suisse angingen, wurde uns versprochen, der Sache auf den Grund zu gehen,
Wir hatten uns schon gewundert, warum diesen Monat sich alle ein bisschen mehr Zeit lassen bei der Begleichung der Abo Rechnungen, weil die meisten wirklich seit Jahren innert 10–30 Tagen bezahlen.
Das eBanking funktionierte, ein Brief lag nicht vor. Dennoch hatte ich ein ungutes Gefühl, auch im Zusammenhang mit den sonstigen Vorkommnissen bei der Credit Suisse, man kann ja eins und eins zusammenzählen (Siehe andere Blog-Einträge) und der etablierte Finanz Blog; www.inside-paradeplatz.ch hatte auch so einiges zu berichten, über die neuen Machenschaften bei der UBS, welche reihenweise Schweizer Kunden rausschmeisst.
Also bat ich unseren Geschäftsführer, er soll doch mal von seiner anderen Firma, wo wir ja auch dann und wann zusammenarbeiten und er bei uns Kunde ist, 50 Rappen zu überweisen. Als dies am darauffolgenden Montagnachmittag ihm wieder rückvergütet wurde – kein Konto unter diesen Angaben – ging unser Geschäftsführer dann persönlich die paar Meter zur Credit-Suisse AG, um sich am Kundenschalter zu erkundigen.
Es war ein sehr kurzes Gespräch, und mit einer Arroganz behaftet, die er in seiner 30-jährigen Geschäftszeit noch nie erlebt habe: «Nun, Herr Frefel, in der Tat hat Ihnen die UBS AG das Konto gekündigt, und zwar schon am 09. Oktober für den eingehenden Zahlungsverkehr.»
Auf die Frage, warum, kam: «Wir verweisen Sie auf unsere allegemeinen Geschäftsbedingungen, dass wir ohne Angaben von Gründen jederzeit Konto-Sperrungen oder Kündigungen aussprechen können. Salopp gesagt, Sie und Ihre Firma passen nicht in die Portfolio-Ausrichtung der UBS AG. Einen schönen Tag.» Der Brief komme dann noch, in ca zehn Tagen – eingeschrieben. Das war am 21. Oktober 2024.
Der eingeschriebene Brief kam dann auch wirklich. Und zwar am 13. November, aber als A-Priority. Der Brief war datiert auf den 09. Juli 2024 mit dem Wortlaut: Die Bankbeziehung wird per sofort seitens der UBS AG aufgekündigt, spätestens jedoch per 09. Oktober 2024. Die Begründung liest sich urchig.
Muss ein spezieller Tag gewesen sein, der Mittwoch der zweiten Oktoberwoche, der 09. Oktober. angeblich beschlossen am 09. Juli 2024. Wir sind ja ein kleiner Fisch. Keine rechtlichen Probleme, immer noch in der Start-Up Phase und hatten ambitionierte Ziele, indem wir all die Jahre noch neben dem Kerngeschäft ambitionierte Software-Lösungen für das KMU- und Enterprise-Umfeld entwickelten, wo dann und wann auch mal wieder von den Gesellschaftern Kapital dafür bereitgestellt wurde, um die Ziele mittelfristig zu erreichen.
Mit der Post haben wir noch abklären lassen, ob wir allenfalls einen eingeschriebenen Brief verpasst hätten im Zeitraum Juli-August 2024, weil wir bereits die Erfahrung machen mussten, dass ein eingeschriebener Brief anstelle via ePost tatsächlich als Abholschein mal eingeworfen wurde, und zwar bei Ferienabwesenheit, was alles andere als ideal ist. Das wurde verneint, und somit ist es naheliegend, dass das UBS Schreiben, welches überhaupt kein Bezug zu uns im Kontext aufweist, zurück datiert wurde.
Als wir dann wussten, dass unsere Kunden ja gute zwei Monate ihre Abo Rechnungen nicht bezahlen konnten, weil es vermutlich eine Weisungspflicht bei der UBS AG gab, kümmerten wir uns um eine neue Hauptbank . Wir fragten einen Kollegen im persönlichen Umfeld, der mehr als ein Jahrzehnt als Prokurist Teil der Direktion bei Credit Suisse International war, um seine Meinung, weil er beide Banken gut kennt. Zudem hat er als Leistungsausweis die Credit-Suisse zweimal in seiner Karriere glimplfich einerseits aus der Geschichte der nachrichtenlosen jüdischen Vermögen, andererseits aus der Lehman-Brothers Geschichte rausgehauen.
Der Mann war überhaupt nicht überrascht: «Hey, nimms locker, ihr seid zu progressiv und zu innovativ, was ihr da alles ausgerollt habt und noch vorhabt. Ihr seid nicht die ersten und nicht die letzten. Es gibt schwarze Listen, die werden ausgetauscht unter den Banken... Diversifiziert euch auch im Banking!» Das rate er allen seinen ehemaligen Kunden und Kontakten seit ein paar Jahren. Wir befolgten seinen Rat.
Neben einen bestehenden Backup Bankkonto haben wir uns noch eine weitere Bankbeziehung bemüht und diese dann zur Hauptbank für unser operatives Geschäft definiert.
Also haben wir neue Journale, neue Konten, und und und in unserem ERP erföffnet und konnten dann die ersten September- und Oktober-Rechnungen unserer durchaus zufriedenen Kunden Mitte November verbuchen,
Es bleibt ein fahler Nachgeschmack, in der Art und Weise der UBS-Kommunikation. Auch wir sind nicht in allen Belangen vom Perfektionismus gesegnet. Auch wir haben schon vergessen, Wichtiges nachzuprüfen und arbeiten täglich an uns selber. Aber was wir können, ist Kunden-Kommunikation und die Gewährleistung unserer Services. Darauf baut jede Geschäftsbeziehung auf, in guten wie in schlechten Zeiten.
Dass wir kein Einzelfall sind, zeigt auch der Bericht von Inside Paradeplatz:
https://insideparadeplatz.ch/2024/08/14/abschluss-beweist-ubs-schmeisst-schweizer-kunden-aktiv-raus/
Wenn Sie Video-affin sind und Englisch verstehen, empfehlen wir noch dieses Kurz-Video, ein Interview des US-Milliardärs und Tech-Investors Andersen:
Es zeigt auf, das zu innovative Start-up es zunehmend schwieriger haben und geraidet (blacklisted) werden.
PS: Zur UBS wollten wir sowieso nie. Aber mit der Credit Suisse waren wir durchaus zufrieden.
Lesen Sie auch unseren Blog-Beitrag: Übrigens...